• Forderung nach Technologie- und Anbieterneutralität
  • Bürokratieabbau statt Bildung neuer Monopole
  • Breitbandförderung mit Augenmaß gefordert

Lauchhammer, 26. Mai 2025  – Der Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) setzt für eine beschleunigte Digitalisierung Deutschlands auf den markt- und verbraucherorientierten Ansatz des Koalitionsvertrags. Das Prinzip „Markt vor Staat“ muss vom neuen Bundesdigitalminister Karsten Wildberger von Tag 1 an in die Praxis umgesetzt werden. Das bedeutet nicht nur eine markt- und verbraucherfreundliche Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze, sondern auch einen technologie- und anbieterneutralen Breitbandausbau im Festnetz und Mobilfunk. „Take-up-Raten lassen sich in der sozialen Marktwirtschaft nicht mit der Brechstange erzwingen und auch nicht mit Gutscheinen hoch-subventionieren“, sagt Ralf Berger, Vorsitzender des FRK.

Ohne Zweifel muss der Glasfaserausbau beschleunigt werden. Dafür jedoch zukunfts- und leistungsfähige hybride Glasfaser-Koax-Netze (Hybrid Fiber Coax, HFC) zu überbauen, ist nicht nur wirtschaftlicher Unsinn, sondern auch ein folgenschwerer Eingriff in einen funktionierenden Markt. „Seit den 1980er-Jahren rüsten unsere mittelständischen Mitglieder ihre Kabelnetze auf, um den Bürgerinnen und Bürgern Fernsehen, Radio und Internet zu bieten – damit sorgen wir für Informationsfreiheit und digitale Teilhabe“, erklärt Berger. „In enger Abstimmung mit der Wohnungswirtschaft treiben wir den Glasfaserausbau voran.“

Digitalminister Wildberger darf die Belange der Unternehmen und auch der Gebäudeeigentümer nicht durch die Bevorzugung einer Technologie oder eines Anbieters missachten. „Das bremst die Dynamik im Markt aus und führt zur Bildung neuer Monopole“, sagt Berger mit Blick auf die Kupfer-Glas-Migration. „Der Glasfaserausbau läuft auf Hochtouren. Das Problem besteht im hohen bürokratischen Aufwand und dem Umstand, dass viele Glasfasernetze auf Strecke gebaut wurden, ohne daran zu denken, Haushalte anzuschließen“, erläutert Berger.

Antragsstrecken digitalisieren, Genehmigungsverfahren verkürzen

Deshalb begrüßt der FRK sowohl die geplante Einstufung des Glasfaserausbaus im überragenden öffentlichen Interesse als auch den im Koalitionsvertrag angekündigten Bürokratieabbau. „Das Breitbandportal muss in allen Bundesländern für eine komplett digitale Antragsstrecke genutzt werden“, fordert Berger. „Neue Fiktionsregelungen werden Genehmigungsverfahren effektiv verkürzen.“ Für die Förderung des Breitbandausbaus fordert der FRK ein politisches Vorgehen mit Augenmaß. „Gelder mit der Gießkanne auszuschütten, hemmt den marktwirtschaftlichen Ausbau“, sagt Berger. „Bei der Förderung kann Karsten Wildberger beweisen, ob er es mit ‚Markt vor Staat‘ wirklich ernst meint.“

Themen wie die Kupfer-Glas-Migration oder der Glasfaserausbau in Gebäuden werden auch auf dem diesjährigen Breitbandkongress des FRK am 10. und 11. September 2025 in Leipzig diskutiert. Weitere Informationen unter www.breitbandkongress-frk.de.  

Download Pressemeldung

Pressekontakt:
Ralf Berger
Vorsitzender des FRK – Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation
Telefon: 03574 460693

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Geschäftsstelle: FRK e. V., Pestalozzistraße 11, 01979 Lauchhammer